Zu einer erfolgreichen Nacherzählung gehören fünf Schritte. Wenn man im Hausunterricht mit dem Nacherzählen nicht zurechtkommt, liegt es meist daran, dass man einen dieser Schritte übersprungen hat.
Ein gutes lebendes Buch wählen
Es gibt Bücher, die sind selbst für erfahrene Nacherzähler schier unmöglich nachzuerzählen. Mit einem solchen Buch wird man nicht erfolgreich sein und kaum weiterkommen. Es ist wichtig, darauf zu schauen, dass das Buch die Emotionen anspricht, die Fantasie anregt und vor dem inneren Auge ein Bild von dem entstehen lässt, was der Autor beschreibt. Solche lebendigen Bücher - die nicht nur trockene Fakten, sondern auch Ideen zum Weiterdenken enthalten - ebnen den Weg für eine erfolgreichen Nacherzählung.
1. Rückblick: Wo haben wir aufgehört?
Dieser Schritt wird wahrscheinlich am häufigsten ausgelassen. Dabei ist es ein wichtiger Schritt im gesamten Prozess, der den Unterschied zwischen einer erfolgreichen und einer misslungenen Nacherzählung ausmachen kann. Also nehmt euch ein paar Minuten Zeit, um eine erfolgreiche Nacherzählung zu ermöglichen: Schaut euch an, was ihr beim letzten Mal gelesen habt.
Stellt den Kindern oft die Frage: "Wo haben wir aufgehört?" und lasst nicht eher locker, bis sich alle daran erinnert haben. Erst dann sind die Kinder - und damit auch wir - bereit zum Lesen.
2. Macht die Kinder neugierig
Überlegt dann, wie das, was ihr beim letzten Mal gelesen habt, mit dem Abschnitt zusammenhängt, der heute ansteht. Bereitet euch auf das vor, was ihr heute lesen werdet, und macht die Kindern neugierig auf das, was kommen wird.
3. Lest den Abschnitt
Lasst den Autor nun seine großartigen Ideen mit euch teilen. Euer Verstand wird reichlich Denkanstöße erhalten. Wichtig ist nur, dass ihr rechtzeitig aufhört zu "essen" und euer Gehirn nicht so vollstopft, dass keine Zeit mehr zum Verdauen bleibt. Mit anderen Worten: Achtet genau darauf, wie lang der Abschnitt ist, den ihr lest.
Tipp: Markiert mit einem Bleistift die "Lebendigen Ideen", die ihr am Ende besprechen wollt.
4. Erzählt die Passage nach
Nachdem die Informationen in eurem Bewusstsein angekommen sind, müsst ihr euch mit ihnen beschäftigen, um sie wirklich zu behalten. Denkt über das Gelesene nach, überlegt, wie es zu anderen Ideen passt, die ihr bereits gesammelt habt, bringt alles in die richtige Reihenfolge, erinnert euch an Details, vermischt alles mit euren eigenen Meinungen und formuliert schließlich all diese Gedanken in zusammenhängenden Sätzen. Dann findet echtes Lernen statt. Charlotte Mason nannte diesen Prozess den "Akt des Lernens".
5. Diskutiert die enthaltenden Ideen
Alle gestellten Fragen sollten offene Fragen oder Diskussionsfragen sein, mit denen die Kinder dazu angeregt werden, die großartigen Ideen des Autors noch weiter zu vertiefen. Solche Fragen und eine Lektion mit allen fünf hier beschriebenen Schritten führen zu Freude am Lernen und haben einen positiven Einfluss auf die persönliche Entwicklung der Kinder.