Charlotte Mason betonte die Bedeutung des Mathematikunterrichts, weil er wichtige geistige und charakterliche Eigenschaften wie Genauigkeit, Aufmerksamkeit, Fleiß und Ordnung fördert. Ihr Ziel war es, nicht nur die alltägliche Anwendung der Zahlen zu lehren, sondern auch die Schönheit und Aussagekraft der Mathematik aufzuzeigen. Sie wollte in den Kindern das Staunen über die Naturgesetze und die Präzision der Schöpfung wecken.
Vor dem sechsten Lebensjahr erfolgt das Lernen über die Sinne, die natürliche Umgebung und spielerische Aktivitäten. Eine direkte Vorbereitung auf die Mathematik ist in diesem Alter weder notwendig noch wünschenswert.
Mit etwa sechs Jahren beginnt der formale Mathematikunterricht. Er zeichnet sich durch gründliches und sorgfältiges Arbeiten aus, bei dem die Kinder selbst entdecken. Der Unterricht folgt Charlottes Prinzipien der kurzen Lektionen und der konzentrierten Aufmerksamkeit.
Konkrete Gegenstände wie Perlen, Knöpfe und Holzstäbe werden verwendet, um mathematische Konzepte zu veranschaulichen. Das Material soll leicht verständlich sein und lediglich als Hilfsmittel dienen, um Ideen zu präsentieren und weiterzudenken.
Mündliches Rechnen spielt im Mathematikunterricht nach der CM-Methode eine zentrale Rolle. Es festigt mathematische Fakten und Vokabeln und trainiert gute Gewohnheiten. Charlotte betonte, dass sorgfältiges und genaues Arbeiten notwendig ist, um Flüchtigkeitsfehler und ungenaue Arbeitsgewohnheiten zu vermeiden.
Charlotte Masons Methoden gelten auch für fortgeschrittene mathematische Fächer wie Geometrie und Algebra. Sie empfahl, Mathematik lebendig zu machen, indem man den Kindern erlaubt, selbst zu entdecken, Fragen zu stellen und Ideen zu entwickeln. Praktische Übungen sollten neben anspruchsvolleren Aufgaben nicht vernachlässigt werden.
Auf diese Weise wird Mathematik nicht nur als nützlich, sondern auch als faszinierend und schön vermittelt.